An der Grenze zu Brandenburg liegt der Trümmerberg in einem Grünstreifen im Berliner Bezirk Lichterfelde.

Der Trümmerberg von Lichterfelde ist ein Relikt des Zweiten Weltkriegs und dessen Zerstörungskraft. Berlin hat einige dieser Trümmerberge, denn es gab reichlich Bauschutt zu entsorgen.

Trümmerberge in Berlin

Berlin als Hauptstadt des Dritten Reichs war auch das Ziel zahlreicher Bombenangriffe. Und nicht zuletzt war die sinnlose Verteidigung der Stadt gegen die Rote Armee ein Grund für die große Zerstörung, die mit viel Bauschutt einherging. Nach dem Krieg fielen geschätzte 75 Millionen Kubikmeter Schutt an.

Viele Baureste wurden in Berlin wiederverwendet, aber viel Schutt musste weggebracht werden, und zwar schnell. Wo der Schutt überall abgelagert wurde, ist heute nicht mehr bekannt. Zunächst wurden Löcher damit aufgefüllt und dann musste man sie zu Bergen aufschütten. Das war günstig und ging schnell. Da West-Berlin keinen Zugang zum Umland hatte, gab es auch keine Alternativen.

Der Teufelsberg ist wohl der bekannteste Trümmerberg, der von den USA wegen der Höhe auch als Horchposten in den Warschauer Pakt hinein genutzt wurde. Zwischenzeitlich hat ihm die Deponie Arkenberge in Berlins Norden den Rang um wenige Zentimeter abgelaufen.

Trümmerberg Lichterfelde

Der Trümmberg in Lichterfelde ist ebenfalls ein solches Relikt des Zweiten Weltkriegs. Einen eigenen Namen erhielt der Berg nicht, aber er ist auch als Rodelberg bekannt. Über 62 Meter türmte man den Schutt hier auf. Der Berg entstand innerhalb von drei Jahren – von 1953 bis 1956.

Der Berg ist über eine Treppe oder eine Straße erreichbar, wobei die letzten Meter bis zur Spitze nicht barrierefrei sind. Das liegt daran, dass der Teer auf den letzten Metern weggebröselt ist. Das Gipfelplateau ist rund und im Zentrum steht eine Stele. Dieser Gedenkstein ist ein Stück Sandstein vom Reichstagsgebäude. Darauf ist eingraviert: “Den Opfern der Unfreiheit” und auf der anderen Seite steht: “Errichtet am 17. Juni 1959”.

Der Gedenkstein erinnert an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR. In Berlin war es vor der Wende üblich, ein Mahnfeuer auf solchen Anhöhen zu entzünden. Das Licht sollte von der DDR aus gesehen werden. Ein solches Feuer wurde am 16. Juni auf dem Berg entzündet. Damals war auf dem Gedenkstein eine Feuerschale angebracht, die heute nicht mehr vorhanden ist.

Zur Nordseite wird der Berg gerne als Rodelbahn genutzt und führt in den weiteren Verlauf der Grünanlage. Der Blick vom Trümmerberg reicht bis zur Gropiusstadt, deren Hochhäuser die Skyline bilden.

Wo befindet sich der Trümmerberg / Rodelberg Lichterfelde?

  • Jenbacher Weg
  • 12209 Berlin-Lichterfelde
  • GPS: 52.407591812116614, 13.329790941443273

2 thoughts on “Trümmerberg Lichterfelde

  1. Obwohl ich fast 10 Jahre in Lichterfelde-West gelebt habe, kannte ich fast keine Trümmer. Der Berg ist erst nach meiner Abreise entstanden. In meiner neuen Heimat Frankfurt sah es ganz anders aus. Jede Menge Trümmer, in denen wir als Kinder gespielt haben. Auch hier gab es dann einen hohen Trümmer Berg.

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