Im Süden des Bezirks Lichterfelde liegt der Lilienthal-Park mit dem Fliegeberg und dem Denkmal für den Flugpionier Otto Lilienthal.

Wenn man den Lilienthal-Park in Lichterfelde betritt, fällt das Augenmerk sofort auf den Fliegeberg mit seiner Krönung und dem Globus, welche als Gedenkstätte an die Flugversuche von Otto Lilienthal erinnern.

Wer war Otto Lilienthal?

Wer war der Mann, dessen dieser Park und das darin befindliche Denkmal gewidmet ist? Dass wir heute fliegen können, haben wir auch diesem Mann zu verdanken. Er war vielleicht nicht der erste Mensch der Menschheitsgeschichte, der in die Lüfte stieg, aber doch einer der bedeutendsten. Schon vor Lilienthal versuchten einige Menschen in der Luft zu segeln, allerdings war Lilienthal damit erfolgreicher. Trotz der vielen Konkurrenz im Gleitflug werden Lilienthal die Grundlagen dafür zugesprochen. Er kam wohl auf rund 2.000 Flüge und konstruierte Fluggerätschaften. Auch die Gebrüder Wright, denen es gelang, die Flüge zu steuern, berufen sich auf Lilienthal. Otto Lilienthal lebte ab 1886 in Lichterfelde, das noch kein Teil von Berlin war. Am 9. August 1896 stürzte der Erfinder bei einem seiner Flüge ab und starb am darauffolgenden Tag als Folge der schweren Verletzungen.

Lilienthals Gleitflüge in Lichterfelde | Der Fliegeberg

Lilienthal experimentierte mit gewachsten Baumwollstoffen, die auf Weidenholz gespannt wurden. Derart erreichte Lilienthal eine Spannweite von bis zu zehn Metern. Ab 1891 begann Lilienthal Gleitflüge von einem Berg hinab. Das geschah zunächst in der Nähe von Derwitz. Im Jahr darauf versuchte er sich in Steglitz und später auch bei Gollenberg. Er erreichte damit Distanzen von bis zu 250 Metern.

Im Jahr 1894 ließ er den Fliegeberg in Lichterfelde aufschütten, das damals noch bei Berlin gelegen war. Es entstand auf dem Gelände einer alten Ziegelei ein 15 Meter hoher Hügel, von dem er Gleitflüge bis zu 80 Meter weit schaffte. Daher wird der Hügel, der 59,4 Meter über Normalnull liegt, auch als Lilienthalberg tituliert.

Lilienthal-Park | Freizeit und Karpfenteich

Der 8,6 Hektar Fläche einnehmende Park in Lichterfelde ist ein beliebtes Ziel für die Menschen der Umgebung. Das Gelände wurde im Jahr 1900, nach dem tragischen Tod des Pioniers, zu einem Park umgestaltet. Der Park bietet einen Bouleplatz, das Denkmal, einige von Bäumen umgebene Wiesen und einen bewaldeten Teich – der sogenannte Karpfenteich. Das Gewässer ist mit bis zu 20 Metern recht tief. Es war einst die Tongrube für die Ziegelei, die 1897 schloss. Im Zuge der Parkgestaltung wurde die Grube geflutet. Auch hier stehen übrigens hübsche Kirschbäume, deren Blüten sich im Frühjahr im Wasser des Denkmals spiegeln. Über eine Treppe gelangt man zu einer Aussichtsform über den Karpfenteich, der oberhalb auch umrundet werden kann. Ein kleines Idyll für Ruhesuchende. Bilder der Eröffnung des Denkmals, des Museums und der früheren Ziegelei sind im Park aufgestellt.

Lilienthal Gedenkstätte

Die Gedenkstätte für Otto Lilienthal im gleichnamigen Park entstand durch Fritz Freymüller zwischen 1928 und 1932. Der Hügel, den Lilienthal aufschütten ließ, wird von einer Säulenhalle gekrönt, in deren Mitte ein Globus aus Bronze steht. Diese Weltkugel aus Bronze wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und ab 1955 durch eine Steinkugel ersetzt. Seit 1990 ist der Globus wieder aus Bronze, umringt von Steinbänken.

Eine Treppe führt auf den Hügel zum Denkmal, wovon man einen guten Überblick auf Teile des Parks hat. Das Augenmerk wird auf das kleine viereckige „Spiegelbecken“gelenkt, wo sich auch die Kirschblüte im Frühjahr spiegelt.

Auf dem Gelände entstanden auch ein Ausflugslokal und ab 1961 ein Museum für Luftfahrt. Trotz der Erweiterung des Museums sechs Jahre nach der Eröffnung wurde es 1975 geschlossen. Das Lokal brannte 1972 ab. Zu Ehren des Flugpioniers findet seit 2006 im Sommer das Fliegerfest statt.

Wo befindet sich der Lilienthal-Park?

  • Schütte-Lanz-Straße
  • 12209 Berlin-Lichterfelde
  • GPS: 52.414212222634205, 13.328954435929731

 

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