In der Breite Straße in Teltow finden sich gleich zwei Gedenkstätten: der Zickenplatz und das Denkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege.

In der Breite – Ecke Lindenstraße in der Altstadt von Teltow stehen sich zwei Denkmäler gegenüber, obwohl nur eines einen historischen Hintergrund an genau diesem Platz hat.

Der Zickenplatz von Teltow

An der Stelle, an der das Denkmal für die Befreiungskriege steht, war einst eine Wiese. Sie diente dem Hirten der Stadt Teltow als Sammelort für die örtlichen Ziegen. Obwohl es keine historischen Belege dafür gibt, lebte der Begriff im Volksmund weiter, sodass man davon ausgehen kann, dass die Ziegen der Bevölkerung von Teltow hier gesammelt wurden.

Zickenplatz Teltow
Zickenplatz Teltow

Mit der gesammelten Ziegenherde zog der Stadthirte auf die Weiden, wie beispielsweise die Buschwiesen. Am Abend brachte der Hirte die Ziegen zurück, wo sie die Bevölkerung wieder in Empfang nahm. Daher stammt der Name des Platzes, der seine historische Bedeutung erst 2009/2010 wieder erhielt. Mit den Umbauarbeiten an der Kirche nach einem Brand 2009, wurde der Zickenplatz 2010 eingeweiht. Seitdem ist dort auch eine Ziege zu sehen, deren Entwurf auf Gunnar Lande zurückgeht. Um den Baum war eine Platte mit Spuren einer Ziege und dem Erstellungsdatum 2009 zu sehen. Diese ist derzeit nicht vorhanden.

Kriegsdenkmal Befreiungskriege 19. Jahrhundert

Auf der ehemaligen Zickenwiese steht das Denkmal an die Befreiungskriege des Jahres 1813. Näheres über diese Kriege und das nahegelegene Schlachtfeld, findet man im Beitrag über das Siegesfest von Großbeeren. In vielen Teilen des ehemaligen Gebiets von Preußen befinden sich solche Denkmäler. Selbstverständlich auch in Großbeeren, aber auch in beispielsweise Kreuzberg. Das Werk stammt von August Mattausch und wurde am 18. Oktober 1913 eingeweiht. Der Zeitpunkt erinnert an das 100-jährige Jubiläum der Völkerschlacht und die Schlacht von Großbeeren. Das Denkmal wird von einem antik-wirkenden griechischen Helm gekrönt. Diese antiken Bildnisse finden sich an vielen dieser Kriegsdenkmäler für die Befreiungskriege, auch am Denkmal auf dem Kreuzberg in Kreuzberg in Berlin.

Das Denkmal auf dem dreieckigen Grün besteht aus einem Stein, der von zementierten Feldsteinen umgeben ist. Der Gedenkstein stammt aus dem Harz und wurde eigens dafür hier her gebracht. Vom Efeubewuchs ausgenommen sind das Eiserne Kreuz, ein vom Kaiserhaus erstellter Orden, und die Gedenkplakette. Der Spruch auf der Plakette “Durch Freiheit zur Einheit” zeugt vom kriegerischen Durchsetzungswillen zur Einheit. Darunter werden die Namen der Gefallenen der Befreiungskriege (1813-1815), des deutsch-dänischen Kriegs (1864), des deutsch-österreichischen Kriegs (1866) und des deutsch-französischen Kriegs (1870/71) samt Regimentszugehörigkeit genannt. Es ist also ein Gedenkstein für viele Kriege des 19. Jahrhunderts. Am Schluss steht derselbe Spruch, der auch auf dem Nationaldenkmal in Kreuzberg steht:

“Den Gefallenen zum Gedächtniß,
den Lebenden zur Anerkennung,
den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung.”

Diese Worte wirken heute fragwürdig und nicht mehr zeitgemäß.

Unter der Plakette sieht man eine Kupferscheibe, die ebenfalls einen antiken Touch vermittelt. Es handelt sich um einen Schild mit dem Medusenhaupt. Der Kopf der Medusa, in der griechischen Mythologie von Perseus abgeschlagen, ist ein abergläubisches Schutzzeichen zur Abwehr von Unheil und prangte über die Jahrhunderte von vielen Waffen. Es ist gleichsam das Symbol der Kriegsgöttin Athene und soll von einer Vaterlandsliebe und dem Kampf um das Vaterland zeugen. Ursprünglich kreuzten sich hinter dem Schild noch ein Schwert und eine Lanze. Eine Heraldik deutscher Adelshäuser aus dem Mittelalter. Diese beiden Elemente wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört.

Wo befindet sich der Zickenplatz von Teltow mit dem Kriegsdenkmal?

  • Breite – Ecke Linden- und Ritterstraße
  • GPS Zickenplatz: 52.40173759946119, 13.265877323149308
  • GPS Kriegsdenkmal: 52.40179978536776, 13.266071783283756
  • 14513 Teltow

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