Die Knesebeckbrücke wurde am 23. Juni 1990 eingeweiht. Sie war als Provisorium angedacht und blieb bis heute.
Die Knesebeckbrücke ist die einzige Verbindung zwischen Teltow und Berlin. Genauer gesagt führt sie von Teltow in den Ortsteil Schönow im Süden Zehlendorfs. Sie wurde vor 32 Jahren wieder eröffnet.
Geschichte der Knesebeckbrücke
Nach der Fertigstellung des Teltowkanals errichtete man die erste Brücke an der Stelle im Jahr 1906. Es handelte sich dabei um eine Fachwerkbrücke mit parallelen Gurten und herabgesetzter Fahrbahn. Bis zum Krieg blieb sie intakt. Mit der sich nähernden Roten Armee wurde die Brücke von der sich zurückziehenden Wehrmacht gesprengt. Die Brücke blieb über den Krieg hinweg intakt. Das letzte Aufgebot weigerte sich, sie zu sprengen.
Während der deutsch-deutschen Teilung bestand kein Bedarf für einen Neubau. Hier verlief die Grenze zwischen dem US-besetzten Teil West-Berlins und der sowjetisch-besetzten Zone – der DDR. Das änderte sich erst im Jahr 1990 nach dem Zusammenbruch des Ostblocks. Am 23. Juni 1990 – also vor 32 Jahren – entstand die einfeldrige Brücke als Provisorium. Ein Gedenkstein mit der Aufschrift: „Brücken schmieden Eintracht und Frieden! Teltow-Zehlendorf 23.6.1990“ liegt auf der Berliner Seite.
Die Brücke wird heute auch als Liebesbeweis genutzt. So finden sich in den Gittern zu beiden Seiten etliche Liebesschlösser, die mit Namen und Datum Auskunft über jene geben, die sich hier verewigen wollten.
Wer war Knesebeck?
Die Brücke ist, wie auch eine Straße in Zehlendorf nach einem brandenburgischen Adeligen benannt: Leo Wilhelm Robert Karl von dem Knesebeck. Der 1808 in Neuruppin geborene Knesebeck war Landrat in Teltow und Großgrundbesitzer.
Sein Vater machte, wie er auch, beim preußischen Militär Karriere. Doch Leo von dem Knesebeck war auch von 1850 bis 1852 im Preußischen Landtag. Ein Jahr vorher wurde er Landrat des Kreises Teltow. Als Landrat von Teltow trieb er auch an der Herausgabe des „Teltower Kreisblattes“ voran. Dieses Blatt warb für Monarchie und warnte vor der revolutionären Kraft, womit die demokratischen Kräfte gemeint waren (Link zur digitalen Kopie der Zeitung).
Knesebeck war außerdem Mitbegründer der Sparkasse von Teltow im Jahr 1858. Diese wuchs bis zum Brückenbau zur größten Bank in Brandenburg und der zehntgrößten in Preußen heran. Später wurde er Domherr in Brandenburg (Havel) und Kurator der dortigen Ritterakademie – bis 1883. In diesem Jahr starb er in Jühnsdorf.
Im Jahr 2007 wurde durch die Nachkommen eine Bronzetafel an der Brücke enthüllt. Bei der Einweihung erklärte die Familie, Leo Knesebeck hätte Sympathien für die Revolution gezeigt. Außerdem habe er sich für eine gerechtere Verteilung des Holzes im Kreis Teltow ausgesprochen.
Künftige Renovierungsarbeiten an der Knesebeckbrücke?
Im Jahr 2021 wurde die Rammrathbrücke zwischen Teltow und Kleinmachnow saniert, was mit starken Verkehrsbehinderungen einherging. Auch die Knesebeckbrücke wird eines Tages saniert, respektive ersetzt werden müssen und das wird entsprechende Umwege erforderlich machen. Das wird uns vermutlich im Jahr 2024 oder 2025 treffen. Vorher scheint noch die Bäkebrücke renoviert zu werden. Ich hoffe, die Liebesschlösser an dem Seitengitter der Knesebeckbrücke werden nach der Renovierung wieder angebracht.
Wo befindet sich die Knesebeckbrücke?
- Teltower Damm (Berlin)
- 14167 Berlin-Zehlendorf
- Zehlendorfer Straße (Teltow)
- 145136 Teltow
- GPS: 52.40442956335898, 13.268791731072188