Ist es Unkraut? Soll man es rausreißen? Das kanadische Berufkraut hat auch eine Heilwirkung.
Viele versuchen das kanadische Berufkraut herauszureißen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Pflanze wurzelt sehr tief. Das ist auch nötig, denn sie wächst sehr hoch. Sie kann über einen Meter hoch werden und ihre Samen verteilen sich über den Wind. Aber noch ist es nicht so weit. Zunächst sieht es wie ein ungewöhnlicher Löwenzahn aus.
Das kanadische Berufkraut ist bzw. war ein Neophyt, also eine nicht-heimische Pflanze. Das Kraut stammt ursprünglich vom amerikanischen Kontinent. Sie wurde als Zierpflanze bereits im 17. Jahrhundert eingeschleppt und hat sich hier verwildert. Es ist eine sogenannte Pionierpflanze und das bedeutet, sie gehört zu den Pflanzen, die sich den Raum vom Menschen zurückerobern.
Heilwirkung des Kanadischen Berufkraut
Der Name des Krauts bezieht sich auf die vermutete Herkunft, nämlich in Kanada. Das Berufkraut, man möchte am liebsten ein s dazwischen schieben, verweist auf den Aberglauben, der früher vorherrschte. So glaubte man, das Berufkraut würde vor Verwünschung und Schadenszauber schützen. Der Name Beruf leitet sich daher vom Anrufen ab, also dem Zauberspruch selbst.
Ob dem so ist, muss wohl jeder und jede für sich selbst herausfinden. Aber wie viele Pflanzen in unserer Region verfügt auch das Kanadische Berufkraut über eine interessante Heilwirkung. Es hat eine blutstillende Wirkung und ist entzündungshemmend. Des Weiteren wirkt das Kanadische Berufkraut harntreibend und hilft bei Durchfall.
Man kann das Berufkraut trocknen oder den frischen Saft nutzen. Vor allem die Spitzen der Sprossen nutzt man für die Heilwirkung, die sich aus den ätherischen Ölen, den Flavonoiden und den Gerbstoffen ergeben. Daher schmeckt die Pflanze bzw. der Tee dann leicht bitter, mit einer würzigen Note.
Fazit: Allein wegen der Wuchshöhe von über einem Meter ist das Kanadische Berufkraut eine schöne Pflanze. Ob man sie nun entfernen will oder nicht, müssen alle für sich entscheiden. Ich bin für das Stehenlassen.
Und wenn Sie dann zigtausende Pflanzen ,dicht an dicht, auf einer Naturwiese stehen und wirklich kaum noch anderes wachsen kann, die geschützten Brachflächen ganz in der Nähe sind ? Noch immer gut?
Ich fühle, es wird ein Nein erwartet. Aber mir fällt ad hoc kein Grund ein, warum das schlecht sein sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Berufkraut kein anderes Kraut mehr wächsen lässt…