Einst war das Café Anneliese ein Anlaufpunkt für Groß und Klein. Jetzt ist es der Profitmaximierung zum Opfer gefallen.
Seit 1934 existierte das Café Anneliese, aber seinen 90. Geburtstag wird es nicht mehr erleben. Das Café in der Nähe des S-Bahnhofs Zehlendorf lockte die Menschen vornehmlich mit Kuchen und Eis an. Zwar prangt noch der Schriftzug von dem kleinen, von Wein bewachsenen Häuschen, doch der Einlass wird seit Ende Februar nicht mehr gewährt.
Geschichte des Cafés Anneliese
Im Jahr 1934 eröffnete das Café Anneliese noch nicht an seinem angestammten Platz. Wie es aus den Archiven des Heimatmuseums Zehlendorf hervorgeht, wurde das Café gleich angenommen. Dort holten sich die Kinder nach der Schule ein Eis. Der Konditor Werner Damm bewirtschaftete das Eis-Café, das damals inoffiziell Eis-Anneliese hieß. Sowohl die Schulobrigkeit als auch die Polizei nahmen Anstoß an dem infantilen Ansturm auf das Café in den 1930er Jahren.
Werner Damm bezog mit seinem Café aus Platznot die Adresse gegenüber der Wiesenburg. Dort war zuvor ein Fuhrhof untergebracht. Als der Krieg kam, wurde Damm eingezogen. Als er zurückkehrte, waren seine Räumlichkeiten anderweitig genutzt worden. Im Jahr 1947 eröffnete das Café Anneliese an dieser Stelle wieder. Der Name bezieht sich auf eine Liebschaft von Damm, doch er heiratete eine andere Frau.
Der Wohlstandsbauch forderte nach dem Zweiten Weltkrieg Kuchen und so wurde aus der Eisdiele verstärkt ein Café. Dafür ließ sich der Betreiber Damm zum Konditor ausbilden und erreichte den Grad eines Meisters. Das Anneliese bot seither Kuchen, Torten und Eis.
Mit 88 Jahren, das Café hatte zwischenzeitlich 63 Jahre auf dem Buckel, ging Werner Damm in Rente und siedelte nach Australien über. Das Café und seine Tortenrezepte verkaufte Damm, aber er beschloss auch ein Café Anneliese in Sydney zu eröffnen.
Café Anneliese der vergangenen Jahre
Die letzten annährend 20 Jahre betrieb Jacqueline Schulz das Café Anneliese und stellte damit die dritte Generation des Cafés. Auch zu dem Zeitpunkt war noch viel vom ehemaligen Gründer vorhanden, so wie die Eismaschine oder Teile des Dekors. Abermals erweiterte das Café sein Repertoire und so wurde das Frühstück der neue Hit. Ob drinnen oder draußen, die Menschen mochten das Café, das viele Stammgäste kannte. Das Angebot an Café und Kuchen war aber schon nicht mehr aus dem Hause, sondern wurde von einer Konditorei geliefert.
Nun bleibt nur noch der Nachruf auf das Café, das zuvor so vielen Menschen eine temporäre Heimat bot. Offenbar musste das Café schließen, da die Miete zuletzt so stark anstieg, dass ein Weiterbetrieb nicht mehr möglich war. Ein weiteres Opfer der aktuellen Mietenentwicklung, das auch im Berliner Südwesten zig Menschen vertrieb und vertreibt. Es ist tragisch, dass immer mehr derartige Berliner Institutionen dem Profitinteresse der Immobilienbranche zum Opfer fallen.
Adresse des früheren Cafés Anneliese?
- Teltower Damm 41
- Herbergerweg 2
- 14167 Berlin
- GPS: 52.43035716448338, 13.259664353166073
Leider schreibt die Redaktion hier offensichtlich völlig ungeprüft, was man ihr von welcher Seite auch immer diktiert hat, weil es wahrscheinlich eine passende Storry ergibt, wenn man dem Immobilieneigentümer die Schuld am Scheitern von Geschäftsleuten Gibt.
Das sich die Nebenkosten insbesondere für Strom und Heizung in den letzten Jahren erhöht haben, dürfte allseits bekannt sein. Die Grundmiete war in 2009 sogar abgesenkt worden, um den Mieter zu unterstützen und blieb dann seit 2010 unverändert und war damals wie zuletzt auf einem sehr moderaten Niveau. Tja, da muss wohl ein anderer Grund des Scheiterns vorgelegen haben!
Der Verfasser (kommentar vom 12. April 2023) sollte mal einfach die Reaktionen der Lokalpresse (Berliner Morgenpost) und nebenan.de lesen!!!
Das ist traurig. Und was wird nun dort reinkommen?
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von Beatrice W. aus Krumme Lankevor 4 Tagen
MIt den hohen Mieten wird doch vielen die Existenz unmöglich gemacht. Vielleicht bleibt’s ewig leer wie so viele Läden. … Was ist eigentlich mit dem Laden/Café gegenüber, seit Wochen/Monaten zu ohne Zettel dran, die Fenster zugetackert. Ich habe da mal gearbeitet als es noch Bio-Backhaus war, dan…Mehr
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von Ines E. aus Schlachtenseevor 4 Tagen
@Birgit: Apotheke wäre prima oder Optiker – weil‘s davon ja auch nichts am Teltower Damm gibt
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von Doris F. aus Teltower Dammvor 4 Tagen
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von Eric R. aus Zehlendorf Südvor 4 Tagen
Wir haben auch beste Erinnerungen, an das Café Anneliese. Es war dort irgendwie immer kuschlig, heimlig und irgendwie anders. Aber die Zeit vergeht – Time goes by, so slowly.
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von Kornelia K. aus Zehlendorf Südvor 3 Tagen
Wir brauchen ein tolles Cafe in Zehlendorf!
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von Nedo B. aus Teltower Dammvor 3 Tagen
Sorry aber Gier frisst den Verstand. Ich frage mich immer wieder was will man mit den angehäuft Geld bzw. Reichtum machen? Die Pharaonen haben es damals versucht ins Jenseits mitzunehmen und es ist den nicht gelungen. Wir leben jetzt und gleich. Statt uns gegenseitig zu helfen machen wir so ein Blö…Mehr
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von Jennifer G. aus Schlachtenseevor 3 Tagen
In der Breisgauer kam ja jetzt auch das dritte Weinkost Geschäft..
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von Eric R. aus Zehlendorf Südvor 3 Tagen
Es gibt übrigens nette Cafes in Zehlendorf. Mir fallen die folgenden sofort ein: Café Milch und Honig, die Nachbarschaftscafés vom Mittelhof e.V., Alte Backstube, Café Krone am Mexiko und Walter´s Coffey am Droste – idealerweise, unter der Woche.(bearbeitet)
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von Kornelia K. aus Zehlendorf Südvor 2 Tagen
Ich meinte auch eher Cafes am Teltower Damm. Es gab das Cafe Anneliese, Cafe Cabana oder auch das Starbucks.:-) Das ist meine Laufgegend. Grüße
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von Thomas W. aus Schlachtenseevor 2 Tagen
*Ironie an* Eigentlich fehlt noch Burger King da unten *Ironie aus*
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von Christina H. aus Thielparkvor 2 Tagen
Wie schade. Eine Kindheitserinnerung ist damit weg. In den 60ger Jahren hat mein Vater mit mir dort Eis gegessen. Ich war sehr stolz von meinem Vati in ein so schönes Restaurant geführt zu werden.
Was soll da denn rein? Für McDonald ist es wohl zu klein.
Furchtbar!
Anneliese ist ein schrecklicher …Mehr
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von Eric R. aus Zehlendorf Südvor 2 Tagen
Die Erinnerungen bleiben doch; das macht uns doch auch aus – als Mensch. Also ich, habe alle Bilder noch im Kopf: die vier Sorten Eis, die Bilderbuch-Torten, die winzige Aussenfläche, den Tee im Séparée, meine glückliche Brut – aber auch die Lawine der Bekloppten, auf dem Highway davor.
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von Silke G. aus Krumme Lankevor 20 Stunden
Oh Nein! Die Scones waren super
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von Ralph B. aus Zehlendorf Südvor 18 Stunden
Traurig über die Zehlendorfer Grenzen hinaus bekannte Lokalität seit den 1930er Jahren — wo schon meine Mutter als kleines Mädchen Eis essen durfte.(bearbeitet)
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von Marianne Z. aus Zehlendorf Nordvor 5 Stunden
Nicht zu vergessen das schöne, gemütliche, idyllische, kleine Gartencafe in der Martin-Buber-Straße. Ein zauberhafter Ort.
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von Sylvia F. aus Schlachtenseevor 2 Stunden
Ein Jammer, dass es dieses Café nicht mehr gibt. Hier werden Kindheitserinnerungen wach. Wenn wir Kinder uns betragen hatten, wurden wir mit einer Portion Eis belohnt, natürlich bei Anneliese. Auch in den letzten Jahren kehrten wir dort oft ein. Ich hoffe darauf, dass dort wieder ein nettes Gesch…Mehr
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Beste Grüße vom Kiez-Observer Bedolf Brennglas
Einen wunderschönen Tag vorab…Als alten Kiezjunge würde mich brennend folgenendes interessieren.
Was passiert mit dem Café Anneliese genauer gefragt, gibt es schon Nachfolger???
Sonnige Grüße von Marco Bednarek
Hallo! Leider entzieht sich diese Informationen meinen Kenntnissen. Gruß, Berlin-Teltow.de