Eines der schönsten Schlösser im Umfeld von Berlin in Brandenburg ist das Schloss Genshagen mit seinem beeindruckenden Schlossgarten.

Im Zentrum von Genshagen liegen der Gutshof Genshagen, die Dorfkirche Genshagen und das Schloss Genshagen direkt nebeneinander. Das Schloss nimmt wohl die meiste Aufmerksamkeit auf sich und es lohnt ein Besuch, auch wegen des ausgedehnten Schlossparks. In dem Artikel über die Dorfkirche ist auch die Geschichte des Orts vermerkt.

Geschichte Schloss Genshagen

Das heutige Anwesen wurde in der Zeit des Historismus, bis 1880, errichtet. Das erste Herrenhaus wurde 1700 im Auftrag des Adels von Hake in Genshagen gebaut, anlässlich der Heirat von Friedrich mit Maria Schaefferin. Ab 1791 war in diesem Gutshaus das Landratsamt den Kreises Teltow untergebracht. 1838 wurde der Adelssitz an den Justizrat Schulz veräußert, der es von Anton Gebauer verwalten ließ.

Wegen einer weiteren Hochzeit, zwischen Friederike Pauline und Max Freiherr von Ebenstein, entstand das Anwesen im Stil der Neo-Renaissance. Im sogenannten Historismus ahmte man die alten Baustile nach, was sich am Präfix ‚Neo‘ darstellt. Der Schöpfer des künftig als Schloss bezeichneten Gutshauses war der Berliner Architekt Lindemann. Das Ergebnis war der dreiachsiger Bau auf einer Etage auf einem Sockel. Die dekorative Fassade ist symmetrisch angeordnet. Über herrschaftliche Treppen erreicht man den Vorder- und Rückseiteneingang. Auf der Vorderseite prangte einst das Wappen der Familie von Eberstein.

Auf der Basis der vorherrschenden Symmetrie entstand ab 1910 der Stil des Neo-Barock am Schloss und es wurde um eine zweite Etage erhöht. Der doppelstöckige Turm ist mittig angelegt und zum Park hin entstand ein Söller, eine Empore über dem Eingang. Es kamen Pilaster und Mittelrisalit hinzu, die den barocken Charakter verstärken.

Aus Angst vor Enteignung trat der Adel noch 1945 der NSDAP bei. Unter den Sowjets wurden sie dennoch enteignet und das Schloss als Flüchtlingsheim genutzt und wurde später eine Vewaltungsschule der DDR. Später wird es ein Bildungszentrum der Landwirtschaftsforschung im Wissenschaftlichen-Technischen Zentrum (WTZ) Edwin Hoernle der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft des Rates des Bezirks Potsdam.

Das Schloss wurde nach der Wende Landesbesitz und diente ebenfalls als Bildungsstätte im Stil eines Tagungshotels. Das Gartenhaus diente als Jugendhaus. Ab 2004 erstrahlte das Anwesen in neuer Pracht und wurde der Stiftung Genshagen übertragen. Ein Jahr später kam das Berlin-Brandenburgische Institut für Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Europa hinzu.

In Genshagen finden regelmäßige politische Tagungen und Veranstaltungen statt. Auch Staatsleute werden zuweilen hier untergebracht und die Regierung tagt hier schon mal. Bekannt sind die Genshagener Gespräche.

Schlosspark Genshagen

Der Schlossgarten entstand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das 7,5 Hektar große Areal verfügt über einen Wasserlauf und zwei Gewässer. Es sind zahlreiche Baumarten angebaut, die auf die ursprüngliche Tradition verweisen. Denn der Park gelang unter der Führung der Sophie von Eberstein zu einer Pracht, die selbst den Berliner Adel anlockte.

Inzwischen lockt der Park nicht nur wegen der Möglichkeit ausgedehnter Spaziergänge und der Seen, sondern auch mit einem Palmenhaus. Die aktuelle Darstellung ist ein Werk des Landschaftsarchitekten Gunnar Lange, der sich allerdings an den Originalen orientierte.

Wo befindet sich das Schloss Genshagen?

Ein Besuch lässt sich wunderbar mit einer kleinen Radtour verbinden. Das Schloss selbst kann man aber nicht besichtigen.

  • Am Schloss 1
  • 14974 Ludwigsfelde – Genshagen
  • GPS: 52.31448596283393, 13.31798927698009

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