Es ist die TV-Asahi Kirschblütenallee, die derzeit viele Menschen nach Teltow-Seehof lockt. Und die Blüte ist dieses Jahr früh dran!
Alle Jahre wieder entzückt das Baumkleid der Kirsche. Ein Hingucker, der allerdings nicht allzu lange vorhält. Daher sollte sich beeilen, wer das Spektakel erleben will.
Kurzes zur Entstehung der TV-Asahi Kirschblütenallee
Die Allee der Kirschenbäume erstreckt sich auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Berlin-Lichterfelde, das damals selbstverständlich in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) lag, und Teltow, das zum Staatsgebiet der früheren Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gehörte. Die sogenannte Mauer war ein Todesstreifen, den zu überwinden fast unmöglich war. So ließen viele Hunderte Menschen entlang der gesamten DDR-Grenze ihr Leben.
Um dieses traurige Stück Menschheitsgeschichte in einen schöneren Ort zu verwandeln, pflanzte man 1990 entlang dieses Mauerstreifens die im Frühjahr blühenden Kirschbäume. Der japanische TV-Sender Asahi sammelte dafür Geld in Japan und stiftete die Bäume dem vereinten Deutschland.
Wer aus dem Staunen dieses Naturspektakels herauskommt, der oder die findet entlang der Strecke auch Informationstafeln über die Mauer und die Kirschblüte.
Kirschblüte 2024 ist recht früh
Das diesjährige Blütenspektakel ist fraglos recht zeitig erschienen. Wann sich genau die Knospen der Kirsche entfalten, hängt vom Wetter ab. In diesem Jahr scheint der Frühling etwas früher einzusetzen. In den letzten Tagen haben so einige Pflanzen einen Satz nach vorne gemacht. Ob das mit dem warmen Wind aus der Sahara zusammenhängt, kann ich nur spekulieren. Aber es hat doch sehr den Anschein. Im letzten Jahr begann die Blüte eher etwas zu spät. Da öffneten sich die Blüten erst Ende April.
Nicht nur die Öffnung der Blütenstände, auch die Dauer der Blüte hängt selbstverständlich mit dem Wetter zusammen. Durchschnittlich lässt sich das Blütenereignis lediglich zwei bis drei Wochen erfahren. Und da sie nun bereits begonnen hat, dürfte sie bald ihren Höhepunkt erreichen. Dann dauert es nur noch wenige Tage, bis die Blütenpracht zu Boden gesunken ist.
Immer was los bei der Kirschblüte
Diese Baumblüte lockt gefühlt immer mehr Menschen an. Die Baumblüte ist, vielleicht auch der sozialen Medien wegen, zu einem Event geworden. Wenn man dieser Tage diese Meile begeht, trifft man eine Vielzahl von Menschen vieler Sprachen und ganz verschiedenen Alters. Und alle zwei Meter wird ein Handy gezückt, um den Moment der Blütenpracht festzuhalten.
Schon am frühen Morgen trifft man Flanierende. Aber es ist auch die Zeit derjenigen, die sich vor der Allee darstellen. Ob das tatsächlich sogenannte Influencer sind, kann ich nur vermuten. Je mehr der Tag fortschreitet und das Wetter selbstverständlich gut ist, füllt sich die Allee mit Menschen. Das ist gut verständlich, denn es ist ja auch eine wunderschöne Kulisse.
Wer es gerne etwas trauter mag, findet vielleicht jenseits der Bahnstrecke ein Plätzchen. Dafür muss man die Unterführung nehmen, die sich links der Allee befindet. Am Ende der Strecke kann man am Zaun entlang gehen, wo man über einen steilen Pfad zur Unterführung gelangt. Allerdings scheint dieser Abschnitt auch als Toilette missbraucht zu werden. Die Alternative ist zurückzugehen und dem Teerweg zu folgen, der zur Unterführung führt.
Danach setzt sich die Kirschallee weiter und führt in gerader Linie rund 500 Meter bis zum Japaneck. Dieser kleine Platz der Kirschallee, der mit den gemischtfarbigen Kirschbäumen in weißer oder rosa-farbener Blütenkleid verziert ist, stellt wohl den schönsten Bereich dar. Daher findet man sich hier wieder inmitten der Menschen wieder. Folgt man dem geteerten Weg, kann weitere Kirschbäume in weiß und rosa entdecken. Der Weg führt dann zur Osdorfer Straße.
Wo ist die Kirschblütenallee?
- Lichterfelder Allee im Übergang zum Ostpreußendamm
- 14513 Teltow
- GPS: 52.411733191228514, 13.29827450732388
Wie jedes Jahr halt