Er startet am Benjamin-Franklin-Krankenhaus und fliegt regelmäßig über den Kanal: Der Rettungshubschrauber Christoph 31.
Der Rettungshubschrauber Christoph 31 fliegt herbei, um Menschen ins Krankenhaus zu transportieren. Der gelbe Helikopter mit der ADAC-Aufschrift startet stets am Benjamin-Franklin-Krankenhaus in Lichterfelde. Erst vor Kurzem wurde die Paul-Schwarz-Promenade entlang des Teltowkanals für den Einsatz des Hubschraubers umgebaut, sodass nun eine Unterquerung die Stelle markiert, wo der Hubschrauber abhebt und später auch wieder landet. In der Zeit des Umbaus war der Hubschrauber am Flughafen Schönefeld stationiert.
Rettungshubschrauber Christoph 31
Der gelbe Hubschrauber ist eines der vielen Luftfahrzeuge, die über dem Teltowkanal verkehren. Meist sind es die schwarzen Polizeihubschrauber, aber auch der ADAC-Rettungshubschrauber ist oft zu sehen. Er wird von der ADAC Luftrettung betrieben und ist auch der Feuerwehr unterstellt. Bei dem eingesetzten Hubschrauber handelt es sich seit 2020 um das Modell Airbus H135, davor war es das Modell Eurocopter EC 135 P2. Der Rettungsdienst ist seit 1987 im Einsatz. Der Name Christoph 31 referiert auf den Schutzheiligen der Reisenden, den heiligen Christopherus. Dabei unterscheidet er sich nicht von allen anderen Rettungshubschraubern. Allein die Nummer dient der Differenzierung.
Ab sieben Uhr morgens ist das Team auf Abruf bereit, Menschenleben zu retten. Die Einsatzzeit ist dem Tageslicht geschuldet und so fliegt der Hubschrauber bis zum Sonnenuntergang. Das Einsatzgebiet umfasst auch die brandenburgischen Landkreise Barnim, Dahme-Spreewald, Havelland, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree, Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark. Bei dem Flug sind jeweils einer der engagierten Piloten*innen, eine Notfallsanitäterin oder ein Notfallsanitäter und eine Notärztin oder ein Notarzt an Bord.
Geschichtlicher Funfact: Da im geteilten Berlin nur die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs fliegen durften, flog die Luftrettung bis 1992 unter der US-amerikanischen Flagge.
Viele Flüge und die Kosten des Rettungshubschraubers Christoph 31?
Dass in anderen Teilen Berlins vor allem Rettungswagen eingesetzt werden, verstärkt das Gefühl, dass der Rettungshubschrauber vor allem im Berliner Südwesten häufig eingesetzt wird. Tatsächlich fliegt Christoph 31 die meisten Rettungseinsätze im gesamten Bundesgebiet. Allein im Jahr 2017 waren es 3.331 Einsätze. Damit war es sogar der weltweit am häufigsten eingesetzte Rettungshubschrauber – gemessen an der Zahl der täglichen Einsätze. Von den 3.331 Einsätzen waren 864 jedoch Fehleinsätze.
Der Rettungshubschrauber ist zweifelsohne eine der wichtigsten Rettungseinrichtungen der Region. Doch warum ein Hubschrauber, wenn ein Rettungsfahrzeug womöglich schneller und günstiger wäre? Schließlich braucht ein Hubschrauber nicht nur Platz, sondern auch Zeit, um zu landen. Dies kann man in unserer Ecke recht häufig beobachten. Dabei landet der Hubschrauber sogar auf Kinderspielplätzen oder auf Innenhöfen von Häusern.
Ich habe die Rettungsstelle um eine Stellungnahme gebeten und auch erhalten: Der Einsatz des Hubschraubers, so die Antwort, richtet sich nach der Empfehlung der Bundesärztekammer.
“Darin wird festgelegt, bei welchen Alarmierungsstichworten ein notarztbesetztes Rettungsmittel alarmiert wird. Dabei wird grundsätzlich das am schnellsten verfügbare und geeignete Rettungsmittel alarmiert. Für den Hubschrauber wird eine durchschnittliche Eintreffzeit von 14 min im gesamten Berliner Stadtgebiet kalkuliert. Wenn also z.B. in Schönow innerhalb dieser 14 min kein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) verfügbar ist, wird z.B. der Christoph 31 alarmiert. Die Zeit, welche hierbei für eine Landung benötigt wird, ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab.“
Bezüglich der Kosten blieb die Antwort jedoch zurückhaltend. Die Einsätze, so die Erläuterung, werden nach der Flugzeit berechnet. Es sei jedoch die Verletzung das wichtigste Kriterium für die Disposition. Allerdings gab es 2014 einen Skandal über die widerrechtliche Nutzung des Rettungshelikopters durch den damaligen ADAC-Präsidenten Peter Meyer. Dabei konstatierte man einen Preis von 40 bis 60 Euro pro Flugminute. Das wären 2.400 Euro pro Flugstunde. Ein Rettungswagen kostet 299 Euro pro Einsatz, eventuell zusätzlich einer Kilometerpauschale von ca. 2 Euro.
Wo startet der Rettungshubschrauber 31?
Der Einsatz des Rettungshubschraubers auf dem Campus des Benjamin-Franklin-Krankenhauses lässt die Spaziergehenden an der Paul-Schwarz-Promenade nicht selten staunend zurück. Die Menschen bleiben stehen, zücken ihre Smartphones und Kinder richten ihre Finger auf den sich erhebenden Hubschrauber. Es ist ein Spektakel, wenn der aufgewirbelte Wind die Büsche durchfährt und sich der Hubschrauber in die Lüfte erhebt.
- Krankenhaus Benjamin Franklin
- Hindenburgdamm 30
- 12203 Berlin-Lichterfelde
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