Liebermann Villa Wannsee
Max Liebermann, geborener Berliner, war einer der wichtigsten Maler des deutschen Impressionismus. Der Künstler ließ am Wannsee sein Sommerhaus erbauen: die Liebermann-Villa.
Der 1847 geborene Maler war nicht nur einer der wichtigsten Interpreten des deutschen Impressionismus, sondern ist Zeitzeuge einer neuen Kunstart in der Weimarer Republik. Zudem war Liebermann aktiv im Vorsitz zahlreicher Institutionen. Dazu zählte auch die 1898 gegründete „Berliner Secession“. Dabei handelte es sich um eine Kunstvereinigung, die sich als Kontrapunkt zur akademischen Kunst etablierte. Dennoch war Liebermann ab 1920 auch der Präsident der Preußischen Akademie der Künste. Als die Nazis die Kunst gleichschalteten, verließ der jüdische Künstler und Demokratie-Verfechter die Akademie. Seine letzten Jahre verbrachte er zurückgezogen von der Öffentlichkeit und der zunehmenden Barbarei der Nazis. Er starb 1935.
Im Jahr 1940 wurde die Witwe Liebermann aus dem Haus geworfen, es wurde von den Nazis zwangsverkauft. Doch den Kaufpreis erhielt sie nie. Sie starb 1943 durch die eigene Hand, um nicht ins KZ deportiert zu werden.
Die Villa war ein wichtiger Schaffensort für Max Liebermann. Hier entstanden etwa 250 Werke, die meistens den Garten als Motiv hatten. Die Villa war ihm ein Ruheort vor dem hektischen Landleben. Als er 1909 den Ort erwarb, war Wannsee noch kein Teil von Berlin – es war ein Teil der Villenkolonie Alsen, die 1863 ihren Lauf nahm. Liebermann bezog das Haus 1910. Im oberen Geschoss ging der Maler seiner Kunst nach.
Die Architektur des Hauses verband das klassizistische Landhaus J. C. Godeffroy mit dem spätklassizistischen Landhaus Wesselhoeft – beides bei Hamburg.
Vier Jahre nach der widerrechtlichen Aneignung durch das Reichspostministerium, wurde in den Räumlichkeiten ein Lazarett eingerichtet. Auch nach dem Krieg diente die Villa bis 1969 als Krankenhaus. Die Erben erhielten das Haus durch die Bundesrepublik zurück und in den 1950ern erwarb Berlin die Villa. Ab 1972 war es ein Heim für Sporttreibende.
Seit 2002 ist das Museum unter dem Dach der Villa eingezogen, die von der Max-Liebermann-Gesellschaft e. V. unterhalten wird. Die ausgestellte Sammlung wurde mit Förderung und Spenden von der Gesellschaft zusammengetragen.
Neben den Original-Gemälden, sind auch andere Werke des Malers zu sehen. Außerdem gibt es wechselnde Ausstellungen in der Villa.
Neben der Kunstsammlung finden sich auch erläuternde Gegenstände aus dem Leben und Wirken des Künstlers Max Liebermann im Erdgeschoss.
Das Terrain war zuvor von dem Lenné-Schüler, Gustav Meyer, geprägt worden und durfte wegen testamentarischer Bedingungen des Immobilienhändlers, Wilhelm Conrad, bis 1904 nicht verändert werden.
Das Konzept des Englischen Gartens zog schon mit einem nahen Nachbarn, dem Verleger Springer, ein. Das Gartenkonzept von Liebermann war das eines Reformgartens. Eine Bewegung, die wie der Secessionsclub selbst, auf Sonderwegen unterwegs war. Dazu zählten beispielsweise eine strenge Achsensymmetrie und den Bezug zum Haus.
Der Garten der Liebermann-Villa wurde von Max Liebermann selbst zusammen mit seinem Freund Alfred Lichtwark konzipiert, von Albert Brodersen ausgeführt und in enger Abstimmung mit dem Architekten Paul Baumgarten realisiert. Der Garten erweckt auf der Rückseite eine andere Gemütlichkeit, als der Vordergarten: Zur Straße Gewächse und hinter dem Haus ein weitläufiger Blick auf den Wannsee, mit einer Birkenreihe und einem Pavillon.
Der vordere Gartenbereich war dreigeteilt: ein Gemüse- und Obstgarten, gefolgt von einem Blütenstaudengarten und einer durch Buchsbaumkugeln strukturierten Rasenparterre. Der Gemüse- und Obstgarten war in den Zeiten des Ersten Weltkriegs von Bedeutung für die Familie.
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