Landschreiber Karls IV
In diesem Jahr, 2025, feiern einige Städte, Dörfer und Berliner Bezirke ihr 650-jähriges Bestehen – so in Lichtenrade, Britz und Dahlem auch die Städte Kleinmachnow, Stahnsdorf (mit Sputendorf und Schenkenhorst), Großbeeren, Diedersdorf und weiteren, deren Kunde nicht bis zu mir durchdrang. Es fällt auf, dass diese Städte und Gemeinden eine große Gemeinsamkeit haben – den regionalen Bezug.
Obwohl all diese Orte relativ nah aneinander liegen, ist der Grund für die gleiche Jahreszahl nicht die Gründung. Wann diese Orte gegründet wurden, ist – bis auf Ausnahmen – gar nicht beurkundet worden. Teils wurden die Ortschaften von Slawen gegründet, mal entstanden sie bei der sogenannten ‚Kolonialisierung‘ durch die Deutsche – und es soll auch Vertreibungen von slawischen Siedlern gegeben haben. Ihre Gründungszeiten können nicht einheitlich gewesen sein, selbst wenn es alles deutsch-slawische Siedlungen waren.
Dennoch beziehen sich alle auf das Jahr 1375, in welchem sie Erwähnung finden. Denn in diesem Jahr ließ Karl IV, Kurfürst von Brandenburg, eine Liste seines Besitzes in diesem frischerworbenen Land erstellen. Er übergab die Güter seinem Sohne, der damit auch eine Stimme bei der Königswahl hatte. Dieser Sohn hatte aber gar kein Interesse daran, weil sein ganzes Augenmerk einer schönen Frau galt. Karl IV war nicht wirklich vertraut mit der Mark Brandenburg, sein Domizil war Prag. Dennoch war er an der Ausweitung seines Terrains bis zur Ostsee interessiert.
In dem Verzeichnis, genannt Landbuch, wurden alle Güter zur Besteuerung verzeichnet. Dieses Register wurde 1375 fertiggestellt, wenn auch nicht final. Alle Dörfer mit Mühlen, Kirchengütern und der dazugehörigen Anzahl an Hufen Land sowie die zu leistenden Abgaben und die Zugehörigkeiten – alles wurde erfasst.
Daher liefert das Verzeichnis wichtige Einblicke in das Leben des Mittelalters in Brandenburg. Und man ging auch sicher, dass es die Wahrheit war. Die markgräflichen Boten zur Erfassung kamen mit militärischer Unterstützung, eine Polizei gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die Boten mahnten zur Wahrheit, würde doch alles Verschwiegene automatisch in den Besitz des Königs übergehen. Nur wenige Fälle von Falschaussagen sind dokumentiert, sie flogen wegen widersprüchlicher Erklärungen auf. Seltener waren Totalverweigerer, aber auch sie gab es schon zu dieser Zeit.
Fazit: Es geht nicht um die Gründung, sondern um die Erstnennung der Ortschaften; und zwar im Landbuch Karls IV.
Das Landbuch selbst ist in den Archiven des Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Teile davon zeigt auch das Deutsche Historische Museum.
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